Während der Tropensturm "Harvey" die texanische Millionenmetropole Houston ins Chaos stürzt, erlebt der indische Subkontinent ebenfalls eine Flutkatastrophe von dramatischen Ausmaßen. Die Region wird derzeit von dem heftigsten Monsun seit Jahren heimgesucht. Mehr als 1.200 Menschen verloren bisher ihr Leben. Insgesamt sind 41 Millionen Menschen betroffen. In Bangladesch und Nepal stand zeitweise jeweils ein Drittel der Landesfläche unter Wasser.
Monsun-Wolken: Der Monsun bringt den ersehnten Regen, aber immer öfter auch Tod und Zerstörung. (Foto:Kris White/Pixabay)
Besonders betroffen ist auch die indische Millionenmetropole Mumbai. Sie war durch das Hochwasser praktisch lahmgelegt. Die Straßen sahen aus wie Flüsse, der Verkehr brach zusammen, Passanten mussten durch hüfthohes Wasser waten. Schulen wurden geschlossen. Flüge mussten gestrichen werden.
In der Monsunzeit von Juni bis September sind solche Überschwemmungen in Südasien die Regel. Dieses Jahr aber fällt der Monsun besonders heftig aus, mit extremeren Niederschlägen als üblich.
Schon seit Jahren gibt es Anzeichen, dass der Monsun durch den Klimawandel aus dem Gleichgewicht geraten könnte. Eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung ergab 2013, dass künftig mit stärkeren Schwankungen beim Monsun gerechnet werden muss. Das betrifft heftige Niederschläge genauso wie Dürren – wenn die Monsunzeit verspätet beginnt.
Rund 80 Prozent der Regenfälle in Indien entfallen auf die Monsunzeit. Dass wärmere Luft mehr Wasser halten kann, ist nur der augenfälligste von mehreren Faktoren, die die heutigen Niederschlagsmuster verändern können. Der indische Sommermonsun gilt als eines der Kipp-Elemente im Klimasystem der Erde.